Sie lieben Sprachen, haben Interesse an fremden Ländern und Kulturen, sind belastbar, kommunikationsstark und haben keine Angst vor öffentlichen Auftritten? Dann sind sie die*der geborene Dolmetscher*in! Ein herausfordernder Beruf, der viel Abwechslung und spannende Aufgaben bietet. Denn neben Sprachkomeptenz und Fachwissen ist eine hohe Konzentrationsfähigkeit Pflicht. Dafür bringt Ihr Job Sie um die Welt – von der Messe in Tel Aviv über die Fachtagung in Paris zum Kongress nach Brüssel. In der Ausbildung an der Würzburger Dolmetscherschule werden Sie fit in allen Kompetenzen, die Sie für diesen modernen und spannenden Beruf benötigen. 



Als Dolmetscher*in arbeiten

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen dem Übersetzer- und dem Dolmetscherberuf? Der Teufel liegt im Detail: Dolmetscher*innen übersetzen hauptsächlich mündlich, Übersetzer*innen dagegen meist schriftlich. Eine Dolmetscherin oder ein Dolmetscher ist also direkt am Gespräch beteiligt – deshalb gelten für diese Art der Sprachübertragung auch ganz andere Voraussetzungen. Denn was einmal gesagt wurde, kann nicht mehr korrigiert oder zurückgenommen werden. Es ist also höchste Konzentration gefragt! Und auch eine gründliche Vorbereitung ist natürlich Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Verdolmetschung. Das macht den Beruf des*r Dolmetscher*in zu einem herausfordernden, aber auch ungeheuer interessanten Beruf.

Diese Skills brauchen Dolmetscher*innen
Sprachkompetenz

Mehrere Sprachen perfekt zu beherrschen ist natürlich die Basis des Dolmetscherberufs. Wesentliche Voraussetzung sind Sprachgefühl in der Mutter- und in der Zielsprache, die Fähigkeit, sprachlich zu improvisieren und selbstverständlich auch eine sichere Beherrschung von Grammatik und Wortschatz. An der WDS machen wir Sie zum*r Sprachexpert*in – mit fast 20 Wochenstunden Unterricht in Ihrer Hauptsprache (B-Sprache) und 6-7 Stunden Wochenstunden in Ihrer C-Sprache. Erfahren Sie mehr über unsere Sprachangebote.

Interkulturelle Kompetenz

Der indischen Geschäftspartnerin die linke Hand geben oder dem iranischen Abgeordneten mit hochgestrecktem Daumen zustimmen? Besser nicht! Die Kommunikation zwischen verschiedenen Kulturen steckt voller Fettnäpfchen. Gerade Dolmetscher*innen müssen sich deshalb mit kulturellen Besonderheiten und Zusammenhängen auskennen. Dazu gehören zum Beispiel Ess-Gebräuche, Gesten, Begrüßungen und Verabschiedungen, Diskussions- und Verhandlungsstile und der Stellenwert von Hierarchien.

Sach- und Fachwissen

Dolmetscher*innen sind Expert*innen auf ihrem Fachgebiet. Könnten Sie auf Anhieb Fachwörter zum Thema „Börse“ oder „Motoren“ abrufen? Den Meisten fehlt schon in der Muttersprache das nötige Vokabular. Deshalb können Sie in der Ausbildung an der WDS eines von drei Fachgebieten wählen, das Sie sich systematisch erschließen – und haben später ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Arbeitsmarkt. Erfahren Sie mehr zu unseren Fachgebieten.

Hohe Konzentrationsfähigkeit

Gleichzeitig hören, übersetzen und sprechen (Simultandolmetschen) oder einen längeren Vortrag im Gedächtnis behalten und zeitversetzt übersetzen (Konsekutivdolmetschen) – Dolmetschen erfordert höchste Konzentration. Ein*e Dolmetscher*in muss fokussiert und diszipliniert bei der Sache sein. In der Ausbildung Übersetzer*in und Dolmetscher*in an der WDS lernen Sie Notiz- und Mnemotechniken, um Ihre Konzentrationsfähigkeit weiter zu schärfen.

Neutralität und Genauigkeit

Ein*e Dolmetscher*in muss das Gesprochene wertfrei wiedergeben, ohne eigene Ansichten und Meinungen einfließen zu lassen. Manchmal kann es schwierig sein, sprachliche Wendungen oder kulturelle Besonderheiten in die Zielsprache zu übertragen. Auch hier ist es wichtig, neutral vorzugehen und die kulturellen Unterschiede zu erklären, aber nicht zu werten.

Kommunikationsstärke und gutes Ausdrucksvermögen

Eine gute Dolmetscherin beziehungsweise ein guter Dolmetscher muss sprachlich improvisieren können – in der Fremdsprache, aber auch in ihrer*seiner Muttersprache. Auch das Sprechen vor Publikum ist Teil des Berufs. Deshalb ist es wichtig, den öffentlichen Auftritt nicht zu scheuen und selbstbewusst aufzutreten.

Flexibilität und Belastbarkeit

Nicht jeder Arbeitstag eines Dolmetschers oder einer Dolmetscherin ist gleich: Neben dem Dolmetschen verbringt er*sie auch viel Zeit mit Recherche und Vorbereitung. Dolmetscher*innen müssen sich in neue Themen fachlich und sprachlich einarbeiten und sich auf unterschiedliche Kund*innen, Teams und kulturelle Hintergründe einlassen. Der Job ist also immer wieder aufs Neue herausfordernd und wird so schnell nicht langweilig!

Dolmetschtechniken

Beim Konsekutivdolmetschen erfolgt die Übersetzung nachdem der Sprecher oder die Sprecherin der Ausgangssprache gesprochen hat. Die Mitteilung wird in Redeabschnitte unterteilt. Der*die Dolmetscher*in hört zunächst zu und macht sich Notizen. Am Ende eines Segments wird der gesamte Abschnitt in die Zielsprache übertragen. Hier sind höchste Konzentration und ein gutes Gedächtnis gefragt!

Beim Simultandolmetschen wird die Sprache in Echtzeit übertragen. Das gleichzeitige Hören, Übersetzen und Sprechen erfordert viel Konzentration. Deshalb arbeiten meistens mehrere Dolmetscher*innen zusammen in einer schallisolierten Dolmetschkabine.

Das Flüsterdolmetschen ist eine Sonderform des Simultandolmetschens. Die Dolmetscherin beziehungsweise der Dolmetscher befindet sich hinter oder neben der der Person, für die er*sie dolmetscht und flüstert ihr die Übersetzung zu.

Die Digitalisierung macht’s möglich: Heute muss ein*e Dolmetscher*in nicht mehr vor Ort sein, sondern kann über eine Videokonferenz überall zugeschaltet werden. An der WDS können Sie diese Form des Dolmetschens lernen.


Tätigkeitsfelder von Dolmetscher*innen

Die möglichen Tätigkeitsfelder von Dolmetscher*innen umfassen technische Unterweisungen, internationale Tagungen und Führungen, Festreden, Shows und Galaveranstaltungen, Messen und Vorträge auf Kongressen, TV-Interviews, Konferenzen von Wirtschaftsunternehmen und politische Gesprächsrunden.

Konferenzdolmetscher*in

Konferenzdolmetscher*in

Konferenzdolmetscherinnen oder Konferenzdolmetscher sind Spezialist*innen, die alle Dolmetschtechniken, also Simultandolmetschen, Konsekutivdolmetschen, Gesprächsdolmetschen und Flüsterdolmetschen, sicher beherrschen. Deshalb sind Sie auch bei mehrsprachigen Veranstaltungen aller Art gefragt – egal ob Fachkonferenz, wissenschaftlicher Kongress oder internationaler Gipfel.

Gerichtsdolmetscher*in

Gerichtsdolmetscher*in

Ein*e Gerichtsdolmetscher*in wird – wie der Name schon sagt – von Gerichten, Polizei oder Behörden zur Sprachmittlung herangezogen. Nach der Ausbildung Übersetzer*in und Dolmetscher*in an der WDS können Sie die Zulassung als beeidigter Gerichtsdolmetscher beziehungsweise als beeidigte Gerichtsdolmetscherin in Bayern beantragen.