Zwei Studentinnen der WDS meistern RYLA‑Seminar zu internationaler Krisenlösung

Außenansicht des Bildungszentrums Kloster Banz Karte mit Konfliktzonen und Truppenbewegungen in Syrien und Irak, genutzt für ein politisches Planspiel.

Unsere heutige, von Globalisierung geprägte Welt ist ein musterreicher Flickenteppich aus Überzeugungen, Interessenkonflikten und Chancen. Sich dabei einen Überblick über die verschiedenen Fäden und Verflechtungen zu verschaffen, kann ein kräfteraubendes, schwieriges Unterfangen sein – und doch ist es angesichts der sich zuspitzenden Konflikte auf unserem Planeten von größter Wichtigkeit. Nur durch besonnene Überlegungen, in die alle Perspektiven einbezogen werden, können nachhaltige Lösungen erarbeitet werden.

Dies durften unsere beiden Studentinnen Paula Jost und Elisa Grobowoj beim RYLA-Seminar im Bildungszentrum Kloster Banz bei Bamberg zur internationalen Krisenlösung und Konfliktbewältigung am 6. und 7. Juni 2025 anhand des Syrienkonflikts hautnah miterleben.

Rotary Youth Leadership Awards (RYLA) ist ein Programm zur Jugendförderung des internationalen Netzwerks Rotary. RYLA-Veranstaltungen sind Tagesseminare, Wochenendtagungen oder auch "Camps" über eine Woche, auf denen eine Vielzahl von Themen zur persönlichen Weiterentwicklung besprochen wird. Unsere geschäftsführende Gesellschafterin Silvia Semidei ist  Mitglied im Rotary Club Aschaffenburg-Schönbusch. Aufgrund ihrer Empfehlung konnten die beiden Studentinnen der WDS an dem RYLA-Seminar teilnehmen.

Eintauchen in die Welt internationaler Diplomatie

Über zwei Tage hinweg schlüpften sie in die Rollen verschiedener Konfliktparteien und nahmen an einer umfassenden, simulierten UN-Generalversammlung sowie an anderen Komitees und Debatten teil. Unsere Studierende der WDS waren dabei als UN-Generalsekretärin bzw. Präsident des Irak vertreten, wodurch sie in den Genuss kamen, Reden zu verfassen und zu halten sowie die eine oder andere, teils hitzige Diskussion zu führen. Dies war eine einzigartige Erfahrung mit dem Charakter eines politischen Improvisationstheaters, die nicht nur ihre rhetorische Fähigkeiten, sondern auch ihre Empathie und Anpassungsfähigkeit nachhaltig gestärkt hat. Das Planspiel beinhaltete zudem viele praktische, visuelle Reize wie etwa eine große Strategiekarte, an der militärische sowie humanitäre Eingriffe geplant werden konnten und die zum Eintauchen in das Geschehen einlud.

Politische Planspiele hautnah erlebt

Darüber hinaus bot nicht nur das Planspiel selbst zahlreiche gedankliche Anregungen. Auch die Teilnehmer*innen des Seminars zeichneten sich durch eine bunte Vielfalt an persönlichen Hintergründen, politischen Überzeugungen und Charakterstärken aus. Viele von ihnen ertappen sich oft dabei, in ihrer eigenen politischen Blase ein Zuhause gefunden zu haben. Umso wichtiger ist es, sich auf Diskussionen einzulassen, einander zuzuhören, zugleich aber der eigenen Position treu zu bleiben und sie würdevoll zu vertreten. Gerade in unserer zunehmend polarisierten Gesellschaft ist ein solcher Austausch wichtiger denn je.

Das RYLA-Seminar war für unsere beiden Studentinnen eine wertvolle Erfahrung, die sie nachhaltig dazu anregen wird, die Konflikte dieser Welt mit mehr Sorgfalt und Offenheit zu betrachten. Insbesondere der sehr leidenschaftliche Austausch mit anderen bot die Möglichkeit, an sich selbst zu wachsen und intensiv zu reflektieren. Eine wundervolle Gelegenheit für angehende, interkulturell interessierte Dolmetscher*innen und Übersetzer*innen, von der jede und jeder profitieren könnte und die vielleicht in ähnlicher Form auch an der WDS als außerschulische Aktivität zukünftig umgesetzt werden könnte.

Text: Paula Jost & Elisa Grobowoj – Absolventinnen der Ausbildung zur Übersetzerin und Dolmetscherin mit Fachschwerpunkt Englisch/Wirtschaft an der Würzburger Dolmetscherschule
Bilder: Paula Jost & Elisa Grobowoj

Beginn:
8. Juni 2025